Sonntag, 18. April 2021

Dark Green Religion

 Veronika Friedrich:

"Im Alpenschamanismus wird der Natur eine eigene Art des Lebens, eine Persönlichkeit oder sogar Intelligenz zugeschrieben. (...)
Vielmehr spricht der Autor von Religionen, die das Göttliche in der Natur und dem Wesen der Erde ansetzen.(...)
Im UmweltaktivistenInnenmilieu werden laut Bron Taylor oftmals apokalyptische Vorstellungen und Weltuntergangsszenarien dargestellt. (...)
Rainer Limpöck selbst spricht von einer guten und einer bösen Seite des Untersbergs. Anhand von Beispielen erklärt er, dass der Berg sich gegen menschliche Misshandlungen wehrt. So habe ein Bauer, um seinen Acker am Fuße des Untersbergs zu begradigen, "heilige Steine" entfernt. Kurze Zeit später hatte der Bauer einen schweren Unfall und ist seither gelähmt, was laut Rainer Limpöck von der Kraft des Untersbergs ausging. Auch spricht Limpöck von Zeitlöchern, in die Menschen fallen können und erst Jahrzehnte später von der Unterwelt in die Oberwelt treten - eine weitere düstere Seite. Dark Green biete durchaus einen theoretischen Rahmen, um vorkommende Lesarten des Untersbergs einzuordnen."

Mein Statement:

Schamanismus ist keine Religion sondern eine Weltanschauung, allerdings ist es nachvollziehbar, dass Vertreter der Konfessionen - in diesem Fall eine katholische Lehreinrichtung - dies aus ihrem Kontext/Verständnis heraus anders sehen und interpretieren. Daher ist auch die Zuordnung zu einer Dark Green Religion nach Bron Taylor für mich nicht richtig.

Die verschiedenen Charaktereigenschaften des Berggeistes vergleiche ich mit denen anderer Wesen - ob Mensch, Tier oder Pflanze, so hat eben auch der Berg gute und böse Seiten, die ich allerdings als "licht und dunkel" bezeichne, um dies für unser Wahrnehmungsvermögen besser verständlich zu machen, da diese Seiten optisch gut zu sehen sind mit der dunklen bewaldeten Nordseite und mit der lichten felsigen Südseite. Die Ost- und Westseiten sind die Zwielichtzonen.
Das Zitat aus dem Interview mit mir muss ich berichtigen:
Mein Beispiel eines Bauern bezog sich nicht auf einen regionalen Bauern, sondern auf einen aus dem Pinzgau. Dennoch kenne ich ein ähnliches Beispiel eines Bauern aus der Untersbergregion, der im Bereich eines altbekannten Kultgeländes (Langacker bei Bad Reichenhall) versuchte zur Stallerweiterung einen großen Stein auf seinem Acker zu entfernen. Auch er erkrankte schließlich und starb sogar wenige Jahre später.
Solche Beispiele kenne ich viele. Sie alle stehen jedoch letztlich nur für (m)ein tiefenökologisches Verständnis zum Umgang des Menschen mit seinem Heimatplaneten. Und dabei ist es wichtig, dass wir uns sowohl mit der Erde und ihren Energien und ihrer Heiligkeit auseinandersetzen und dabei unsere eigenen Energien und unsere eigene Heiligkeit als ein kosmisches Wesen erkennen und verstehen.

Der Langacker - Archäologisch belegtes wichtiges Kultzentrum Bayerns

Ein Erdenergievortex am Eingang in die innere Alpenregion

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Identität und Landschaft

 Kurt Krammer: (...) Insbesondere sind es landschaftlich bestimmende, markante oder außergewöhnliche Orte, die ein fixer Bestandteil der reg...